The story

On this page I will tell my PDP8 story. It is written in my native language - German. I'm sorry but I won't translate it.
The story was written for an email to a few friends of me and some interested people. Here it is:
---------------


                      ** PDP8 - Rettung **

                  - Ein Lust- und Frostspiel in einem Akt -

Von Philipp Hachtmann

Personen:
	- Der Glückliche              (Philipp)
	- Der erste Fernschreibreund  (Henning)
         - Der Wissende                (Till)
         - Der Bekannte                (Herr Hartmann)

**************************************************************************

                           - Einziger Akt -
                        ======================

Donnerstag Abend.

Der Glückliche steht in der Küche seiner Eltern und nascht aus der 
Bratpfanne. Plötzlich ruft einer seiner Fernschreibfreunde an.

Fernschreibfreund: PDP8? Ist das was für Dich? Ruf mal Fernschreib-
                    freund Nummer zwei an, der weiß da was.
                    Die Telefonnummer ist ...

Der Glückliche ist sehr interessiert und aufgeregt, die Bratpfanne gerät 
in Vergessenheit. Sofort wird der nächste Fernschreibfreund, im weiteren 
Verlauf "Der Wissende" genannt, angerufen.

Der Glückliche   : Was weißt Du?

Der Wissende     : Ich habe da einen Bekannten, der hat mich gefragt, ob
                    ich jemanden kenne, der gerne eine alte PDP8/L haben
                    wolle. Sie wandere sonst in den Schrott. Da habe ich
                    an Dich gedacht....

Des Glücklichen Adrenalinspiegel steigt.

Der Glückliche   : Ja, will haben. Wann soll ich kommen? Sofort, gleich,
                    vorhin? Nehme alles!
Der Wissende     : Also, ich mache morgen mal einen Termin mit dem Mann,
                    dann schauen wir mal. Wir telefonieren dann.

Hier ist eine kurze unruhige Nacht. Der Wissende ruft wieder an.

Der Wissende      : Termin ist um 18:00h. Komm etwas davor zu mir, dann
                     fahren wir hin. Ist gleich um die Ecke.

Der Glückliche ist voll einer Mischung aus Vorfreude, Gier, Ahnungen und 
Gedanken an die möglichst schnelle Planung der Rettungsaktion. Er will 
mehr wissen.

Der Glückliche    : Ist es viel?

Der Wissende      : Nö, nur ein 19"-Einschub, hat der Bekannte gesagt...

Der Glückliche    : Aha. Du meinst also nicht, daß ich lieber gleich mit 

                     Anhänger kommen sollte? Na gut, dann komme ich nach-
                     her mit meinem gelben Auto. Mache es noch gut leer.

Der Glückliche als vorausschauender Mensch erbettelt sich die Nummer des 
Bekannten und ruft an, um nach dem Transportvolumen und anderen Details 
zu fragen.

Bekannter         : Da sind eine Zentraleinheit und ein Teletype. Naja,
                     ein Kombi wäre schon ganz gut, denke ich.

Der Glückliche    : Und sind da noch Unterlagen, Software, Ersatzteile?

Bekannter         : Naja, da sind noch ein paar Ersatzteile. Eigentlich
                     sind es auch drei Computer.

Der Glückliche schwitzt.

Der Glückliche    : Ach, das ist interessant. Die nehme ich Ihnen auch
                     gerne ab. Haben Sie noch andere Dinge dazu?

Bekannter         : Naja, naja, da sind noch diese Ampex-Bandlaufwerke,
                     die sind aber noch in Schränke eingebaut. Die
                     wollen Sie sicher nicht mehr haben.

Der Glückliche    : Doch! Bis nachher.

Der Glückliche ruft den ersten Fernschreibfreund, der nicht weit vom 
Wissenden wohnt, an und bittet ihn, mit dem Kombi seiner Freundin in den 
Startlöchern zu stehen, falls es "mehr" werde. Eine weise Entscheidung, 
wie sich später herausstellt.

Dann geht der Tag kribbelig vor sich hin. Der Glückliche ist 
ausnahmsweise vorzeitig am Treffpunkt. Er bittet den Wissenden noch um 
folgende Dinge: Zwei Schraubenzieher, einen mit Schlitz, einen mit 
Kreuzschlitz.
Und los geht's.

Bei dem Bekannten angekommen erwartet den Der Glücklichen folgende 
Situation:

Neubausiedlung, Haus mit Garage und kleinem Garten. Zwei Schauplätze, 
einmal der Hobbykeller und einmal die Garage.

Im Hobbykeller: Eine PDP8/L CPU, dreckig, aber äußerlich ok. Ein Haufen 
Papier kommt auch noch daher. Und das Teletype ASR33 mit vollständigen 
Unterlagen.

In der Garage: Rost bei Frost. Zwei riesige 19" Racks mit je einer 
PDP8/L eingebaut, einem Bandlaufwerk (Ampex 8-Spur), 110V-Trafo und 
einem Controller für das Bandlaufwerk und die Verbindungen zwischen den 
Systemen. Die Schränke standen früher direkt aneinander, daher hat jeder 
Schrank nur eine Seitenwand. Fatal. Alles sieht schrecklich aus. Über 
zwanzig Jahre Garage, heißt es.
Der Glückliche ist entsetzt, es gelingt ihm aber, einen kühlen Kopf zu 
bewahren. Er beginnt einfach, den ersten Schrank zu leeren.

Der Wissende      : Ach, das sieht ja schlimm aus. Interessiert Dich der
                     Schrott wirklich? Hast doch eine gute Maschine. Na,
                     wir können ja einen besseren Termin machen, mit
                     besserem Wetter, Tageslicht und so.

Der Glückliche    : Ach, weißt Du... Laß uns einfach mal anfangen. Paßt
                     ja noch was ins Auto.

Der Bekannte holt Licht. Es tauchen einige völlig zerfressene 
Pappkartons voller Elektronik auf.

Bekannter         : Ich wollte die Schränke umbauen, um sie als
                     Regal zu benutzen. Aber eigentlich können Sie auch
                     einen ganz haben.

Der Glückliche, soeben sein gesamtes Sklaventreiberpotential entfaltend, 
selbst getrieben von der Angst vor der Verwertung des Fundes mit Hilfe 
eines einschlägigen Internet-Auktionshauses (der Name fiel bereits, als 
Scherz (!) des Bekannten.... ), ruft den Fernschreibfreund Nummer eins 
an, er solle schnell kommen. Es sei mehr...

Es wird chaotisch. Der erste Schrank wird komplett ausgeschlachtet; 
alles eingeladen, auch das tonnenschwere Bandlaufwerk, das sein 
Verhältnis zum Eisenoxyd auch dem Unsachverständigsten offen kundtut.

Dann kommt der zweite Schrank an die Reihe. Tendenziell etwas besserer 
Zustand, aber ebenfalls sehr von Korrosion geprägt. Sauschwer. Wird mit 
Müh' und Not ins Auto gewürgt.
Der Glückliche nimmt noch einige herumliegende Lüfter mit und stapelt 
sie neben den Schrank hinten in den Kombi, dessen Tür offen bleibt. Das 
Auto liegt  während der folgenden Überlandfahrt mit offener Heckklappe 
so schwer auf der Straße, daß die Lüfter einfach liegenbleiben.

Beim  ersten Fernschreibfreund wird der Schrank unter furchtbarer 
Anstrengung in eine Blechgarage gebracht, wo er noch immer steht und auf 
die dringende Verwertung wartet.

Der Abend endet mit einem leckeren Abendessen beim ersten Fernschreibfreund.

Ende.

**************************************************************************